Valsequillo

 
 
Höhe: 558 m
Fläche: 39,15 km²
Bevölkerung: 9.170 (1. Jan. 2013)
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Touristen-Information
C/ León y Castillo, 1
35217 Valsequillo de Gran Canaria
Tel: (+34)928 705 011 DW 0411

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto
Von Las Palmas de Gran Canaria
Von Maspalomas/Süden
  Über die Autobahn GC-1 bis Telde
  weiter über die Landstraße GC-41
Von San Mateo
  Über die Landstraße GC-41

Anfahrt mit dem Bus
Von Las Palmas de Gran Canaria:
  Linie 12 bis Telde
Vom Süden aus:
  Linie 90 ab Leuchtturm (Faro) bis Telde
Ab Telde:
  Linie 43 bis Valsequillo, oder
  Linie 13 nach San Mateo über Valsequillo

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RECORRIDO-IDA = Hinfahrt, RECORRIDO-VUELTA = Rückfahrt

Allgemeines

Wussten Sie, dass...
Antonio Pérez Gutiérrez, Waffenkommandant der Miliz und Großvater des Schriftstellers Benito Pérez Galdós, im Kavallerie-Quartier in El Colmenar stationiert war und gegen die Eroberer kämpfte?


Die Gemeinde Valsequillo auf der Ostseite der Insel erreicht man, wenn man das Gemeindegebiet von Telde aus durch den landschaftlich reizvollen Barranco de San Miguel in Richtung Berge fährt.
Der Ort Valsequillo liegt zu Füßen des zentralen Gipfelgebiets Gran Canarias in einer Senke, der "Caldera de Tenteniguada", ein beeindruckender, erloschener Vulkankrater.
In der Fußgängerzone im Ortszentrum befindet sich die Kirche "Iglesia de San Miguel Arcángel" (Erzengel Sankt Michael), die zwischen 1903 und 1923 von der Bevölkerung auf einem früheren Friedhof erbaut wurde. Zwischen 1670 und 1672 wurde hier zuerst eine Wallfahrtskirche zu Ehren des Erzengels San Miguel erbaut, der Friedhof lag damals daneben. Die Wallfahrtskirche gehörte bis zum Jahre 1800 zur Pfarrei von San Juan de Telde, im gleichen Jahr wurde sie vom Bischof Verdugo zur Pfarrei San Miguel Arcángel ernannt.
Bedeutende Werke in der Kirche sind das grüne Taufbecken aus gebrannter sevillanischer Keramik
mit modellierten Adlern aus dem 15. Jahrhundert. Die Statue des Heiligen Michael "San Miguel Arcángel" aus dem Jahre 1804 stammt vom kanarischen Bildhauer Luján Pérez. Sie ist der einzige Engel ist, zu dessen Füßen ein Hund liegt, der den besiegten Satan darstellt. Vom gleichen Bildhauer stammt auch der Gekreuzigte Christus von 1801. Auch die Kirchen San Roque und San Juan in Tenteniguada sowie das Landgut "Hacienda de los Mocanes" in der Nähe von Las Vegas sind deutliche Beispiele des traditionellen Baustils. Die ursprüngliche Kapelle San Roque stammt aus dem Jahre 1728, allerdings sind davon nur die Sakristei und der Chorraum im Mudéjarstil erhalten.
In der Stadtbücherei Benito Pérez Galdós werden fünf wertvolle flämische Statuen aus bemaltem Holz ausgestellt, die aus dem Oratorium "Virgen de la Salud" in "Era de Mota" stammen: die "Santa Clara de Asís", "Santa Lucía", "Santa Catalina", "San Bernardo" und "Santiago el Mayor" (Jakob der Ältere).
Auch das ehemalige Kavallerie-Quartier "Cuartel de El Colmenar" von 1530 sollte unbedingt besichtigt werden, Aus strategischen Gründen wurde es unterhalb der Regionen gebaut, in der die Altkanariern Widerstand geleistet hatten.
Um die Kaserne herum ordnen sich einige Gebäude an, die mit dem Leben der Soldaten in Verbindung standen. Hier wurde der Vater des berühmten kanarischen Schriftstellers Benito Pérez Galdós geboren. Der Gebäudekomplex gilt heute als eines der wichtigsten historischen Denkmäler von Valsequillo und ist von der kanarischen Regierung zum Kulturgut erklärt worden.
Überall in der Gemeinde ist die traditionelle kanarische Architektur zu finden. Steinhäuser, gedeckt mit Dachziegeln, findet man im gesamten Gemeindegebiet. Die Gebäude mit ihren angrenzenden, ehemaligen Tiergehegen und Äckern spiegeln den landwirtschaftlichen Charakters dieser Gegend wieder.
Valsequillo de Gran Canaria besitzt sehr beeindruckende Landschaften, wie das obere Ende der "Caldera von Tenteniguada" mit seinen Felsen, oder den "Barranco de los Cernícalos" (Falkenschlucht), der vom Vulkankessel "Caldera de los Marteles" bis zum Weiler "Lomo Magullo" reicht. Die Schlucht besitzt ökologisch sehr wertvolle Naturräume und Landschaften. An ihren Hängen befindet sich einer der am besten erhaltenen Ölbaum-Wälder der Insel, "Acebuchal", und am Flusslauf, der ganzjährig Wasser führt, wächst ein üppiger Weidenwald. Gekrönt wird diese spektakuläre Landschaft von Felsformationen wie dem "Saucillo" und dem "Roque Grande". Im Barranco San Miguel sind zahlreiche ehemalige Höhlen zu sehen, die von den kanarischen Ureinwohner bewohnt wurden und die heute noch als Wohnungen oder Schuppen benutzt werden.
Einen weiteren beeindruckenden Naturraum bietet die "Caldera de Los Marteles". Der elliptische Vulkankessel, der einen Durchmesser von 500 Metern besitzt und 80 Meter tief ist, gehört zum besonderen Naturreservat Los Marteles. Der Vulkankessel wurde vom spanischen "Instituto Tecnológico GeoMinero" zur "Formation von geologischem Interesse" erklärt. Das Reservat ist ein sehr sensibler ökologischer Raum. Da der Vulkankessel keinen natürlichen Abfluss hat, ist er ein natürliches Sammelbecken für Regenwasser, und der Grund des Kraters eignet sich daher gut für die Landwirtschaft. Der Krater zeichnet sich durch seinen hohen botanischen Wert aus. Hier findet man noch Teile des ursprünglich inselweit ausgedehnten Lorbeerwaldes, dem "Monteverde (Laurisilva)". Einige von ihnen sind einzigartig auf der ganzen Welt.
In den regenreichen Wintermonaten präsentiert sich die gesamte Region als ein buntes Blütenmeer. Im Frühjahr wird die Landschaft durch die Mandelblüte geprägt. In Valsequillo und der Nachbargemeinde Tejeda wird alljährlich das sehr beliebte Fest der Mandelblüte gefeiert, zu dem sowohl die Inselbewohner als auch Besucher aus aller Welt herbeiströmen.
Weitere Höhepunkte sind die Aussichten von den verschiedenen Panoramapunkten der Gemeinde wie "Montaña de El Helechal", "Calle El Sol", "Lomo del Fregenal" und "Huertas de Sardina".

Geschichte

Valsequillo gehörte in der prähispanischen Vergangenheit zu den oberen Bereichen des damaligen "Faycanato de Telde", dem Königreich von Telde, und hatte eine besondere religiöse Bedeutung.

In privilegierter Lage, auf dem heiligen Berg "El Helechal", liegt ein "Almogarén", eine sakrale Höhle, wo die Altkanarier ihre religiösen Riten und Opfergaben an ihren Gott vollzogen, den sie Alcorán nannten. Die spanischen Eroberer zogen durch die Schlucht des "Barranco de Tecén" heran, wo es eine bedeutende Ansiedlung der Ureinwohner gab. Als sie zu einer Schlucht kamen, die heute den Namen "Barranco de San Miguel" trägt, damals aber "El Colmenar" genannt wurde, entbrannte zwischen den kastilischen Eroberern und den Verteidigern des "Almogarén" eine blutige Schlacht, bei der sich die kanarischen Heeresführer "Tecén" und "Niguada" besonders hervortaten. Seither wird der Ort "Lugar de la Sepultura" (Ort des Grabmals) oder "Sepultura El Colmenar" (Grabstätte von Colmenar) genannt. Heute bietet der heilige Berg einen der schönsten Panoramaausblicke der Gemeinde. Von hier aus kann man sowohl die Ostküste als auch die Gipfel der Insel sehen.

Auf dem Berg Helechal wurde das Kreuz der Eroberer aufgestellt. Später, im Jahr 1530, wurde in der Nähe des Barranco de San Miguel eine Kaserne für die Kavallerie eingerichtet, die unter dem Namen "Cuartel de El Colmenar" bekannt wurde.

Von Bedeutung sind auch die prähispanischen Höhlenbehausungen an den Hängen des Barranco de San Miguel, die sich bei Tecén und Los Llanetes befinden, wo seinerzeit die ersten Altkanarier siedelten.

1670 wurde eine Kapelle errichtet, die vom Bischof Verdugo im Jahr 1800 zur Pfarrkirche "San Miguel Arcángel" geweiht wurde. Zwei Jahre später, am 12. März 1802, erhielt Valsequillo auf königlichen Befehl die Unabhängigkeit von der Gemeinde Telde sowie einen eigenen Bürgermeister.

Die heutige Kirche "Iglesia de San Miguel Arcángel" wurde erst in den Jahren 1903 bis 1923 an der Stelle gebaut, an der früher die Kapelle stand. Der Kirchplatz wurde über den früheren Friedhof gebaut. Im Inneren der Kirche können immer noch Gegenstände aus dem 15. Jahrhundert bewundert werden. 

Wirtschaft

Ein Großteil der Bevölkerung von Valsequillo arbeitet im Dienstleistungsbereich, Baugewerbe, Transport und freien Berufen. Aber auch die landwirtschaftliche Selbstversorgung stellt immer noch eine wichtige Ergänzung des Familieneinkommens dar. Die landwirtschaftliche Bedeutung der Gegend ist an den vielen Terrassenfeldern zu erkennen. In den übrigen Gemeindegebieten, den "Medianías", Gebiete auf mittlerer Höhe der Insel, werden vor allem Kartoffeln, Gemüse sowie Hülsenfrüchte und Getreide angebaut.

In den letzten Jahren hat sich die Gemeinde einen Namen als wichtigster Lieferant von Erdbeeren gemacht, die zur Versorgung der Inselbevölkerung angebaut werden. Es gibt aber auch Obstbäume, wie Pflaumen, Aprikosen, Birnen, Äpfel, Guajaven, Kirschen, Orangen, Zitronen, Kaktusfeigen, Kastanien, Walnüsse und Mandeln. Mandelbäume gehören zweifellos zu den prägendsten Elementen der Landschaft. Der Mandelanbau soll gefördert werden, damit er seine frühere wirtschaftliche Bedeutung wiedererlangt. Heute stehen mehr als 2000 Bäume über das gesamte Gemeindegebiet verstreut.

In wirtschaftlicher Hinsicht spielt die Landwirtschaft für den Export eine wesentlich größere Rolle. Exportiert werden vor allem Blumen, hauptsächlich aus der Region Los Llanos del Conde.

Eine weitere wichtige Aktivität ist die Viehzucht, besonders die Schaf- und Ziegenhaltung. Ihre Milch dient neben dem Verkauf vor allem zur traditionellen und gewerblichen Herstellung von Käse.

Pferde sind in Valsequillo dank der alten Kavallerie-Kaserne als landwirtschaftliches Nutz- und Lasttiere schon seit Jahrhunderten gegenwärtig. Sie haben auch heute noch eine große Bedeutung in der Gemeinde. In den letzten Jahren ist die Zahl der Pferde weiter angestiegen, Pferderennen und Reitveranstaltungen nehmen ständig zu.

Unter den unternehmerischen Aktivitäten gehören besonders die Mineralwasser-Abfüllung, die Erzeugung von Honig-, Brot- und Käseprodukten sowie Wein. Die Weine aus der Gemeinde wurden bereits bei verschiedenen Wettbewerben regional und überregional ausgezeichnet.

Weitere Bereiche der Wirtschaft erleben zurzeit eine bedeutende Expansion. Es entwickeln sich Unternehmensaktivitäten, um die steigende Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen vor Ort zu befriedigen, wie zum Beispiel Werkstätten, Geschäfte, usw.

In den Straßen der Altstadt findet jeden Sonntag der beliebte Gemeindemarkt zur Förderung und Unterstützung lokaler Produkte statt. Angeboten werden viele verschiedene Erzeugnisse aus der Region, Korb- sowie Keramik- und Töpferwaren, Spitzen- und Häkelarbeiten sowie traditionelles Spielzeug. Außerdem können Produkte aus handwerklichen Käsereien sowie Honig und Wein direkt vom Erzeuger gekauft werden.